Wie vernetzt sind wir? In dem Fotoprojekt „Ein Dorf“ bin ich dieser Frage
nachgegangen. Insbesondere hat mich interessiert, ob und wie Menschen in Gelsenkirchen-Ückendorf in Bezug zu
einander stehen, inwiefern sie eine Gemeinschaft bilden.
Meine Vorgehensweise war einfach. Angefangen habe
ich bei einem Menschen, der in diesem Stadtteil lebt. Von ihm habe ich ein Porträtfoto gemacht und ihn gebeten
mir eine nächste Person in Ückendorf zu nennen, die ich anschließend portraitiert habe. Diese hat mich an die
nächste Person verwiesen und so weiter und so fort…
Auf dieser Weise von einem Menschen zum nächsten gehend
zeichnete ich ein lineares Netzwerk in Ückendorf auf. Jede Person in der entstandenen Serie kennt die Person
vor und die Person nach ihr in der Reihe.
Ein Dorf
Ückendorf ist wirklich bunt gemischt. Es gibt Menschen aus den verschiedensten Ländern
mit unterschiedlichen kulturellen Hintergründen und unterschiedlichen Religionen. Es gibt junge und alte
Leute, reiche und arme, gut ausgebildete und weniger ausgebildete, alteingesessene und neu zugezogene.
Ich
hatte die Hoffnung, Vertreter möglichst vieler verschiedener Gruppen einzubeziehen. Das von mir gewählte
Verfahren der Personenauswahl verbot mir jedoch, das sich formende Netzwerk zu beeinflussen.